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BENEDIKTINISCHE SPIRITUALITÄT

Dreh- und Angelpunkt benediktinischer Spiritualität ist die regula benedicti, die Benediktsregel.

Sie bildet die geistliche Grundlage unseres Lebens im Kloster. Sie weist uns einen Weg, wie man an einem konkreten Ort, in einer konkreten Gemeinschaft das Evangelium verwirklichen kann. Nach dem Beispiel Jesu zu leben, ist für den heiligen Benedikt die existentielle Grundlage und Zielperspektive seines Lebens und seiner von ihm konzipierten Ordensregel. Sie lädt ein zu einem organischen geistlichen Wachstum, wie es an der Weide im Klostergarten von Sankt Bonifaz beobachtet werden kann.

Osterfest – der Mittelpunkt

In der Benediktsregel bildet das Osterfest der absolute Mittelpunkt. Für Christen ist das Osterfest das Fest der Feste, wo wir Tod und Auferweckung Jesu feiern. Benedikt stellt uns diesen lebendigen Christus immer wieder vor Augen und hält den Glauben an ihn wach. An Ostern, dem Mittelpunkt, werden alle anderen festzulegenden und zu organisierenden Angelegenheiten der klösterlichen Gemeinschaft ausgerichtet und fixiert. Das ist beim Gebet so, aber auch bei der täglichen Arbeit bis hin zu scheinbaren Kleinigkeiten wie dem wöchentlichen Dienst in der Küche. So wird alles im Kloster zum Gottesdienst, sei es Arbeit oder sei es Gebet.

April: Abgeschnitten blüht sie von neuem – Weide im Klostergarten von Sankt Bonifaz

Gebet – Schriftlesung - Arbeit

Grundlegend für die benediktinische Spiritualität ist das mehrmalige am Tag stattfindende Gebet in der Gemeinschaft. In diesem gemeinschaftlichen Chorgebet kommt zum Ausdruck, dass sich Mönche persönlich wie auch als klösterliche Gemeinschaft jeden Tag neu an Jesus Christus, dem auferstandenen Herrn, ausrichten, um in seiner Gegenwart zu leben. Aber auch im persönlichen Beten und Meditieren der Heiligen Schrift, der so genannten lectio divina, weiß sich der Mönch vor Gottes Angesicht. Diese Gewissheit der beständigen Nähe Gottes muss er sich nicht erarbeiten oder verdienen. Sie ist geschenkt. So kann der Mönch Mut und Hoffnung schöpfen, jeden Tag neu Jesus Christus eine weitere Wegstrecke nachzufolgen. Hier liegt die Quelle der Kraft. Sie macht es dem Mönch möglich, auch mit Hilfe eines geistlichen Begleiters, die eigenen Unzulänglichkeiten und Fehler zu akzeptieren. So kann er auf dem Weg der Gottsuche und Jesusnachfolge persönlich Veränderung und Befreiung erleben. Auf dem gleichen Weg kann es auch der klösterlichen Gemeinschaft gelingen, trotz unterschiedlicher Begabungen und Charaktere den Frieden zu wahren und immer wieder neu zu finden (vgl. RB 4,73; Eph 4,26)


Frei für die Suche nach Gott

So ist das Leben im Kloster ist eine unter mehreren Möglichkeiten, entschieden und konsequent christlich zu leben. Auf manches muss man verzichten, aber es kommen viele erfüllende Momente dafür hinzu. Sinn und Zielpunkt des Verzichts ist nicht das Ausweichen vor den Schwierigkeiten des Lebens, sondern immer freier zu werden für die Suche nach Gott. Ist er doch Dreh- und Angelpunkt eines jeden Ordenslebens. Das Ordensleben ist dabei nicht besser und nicht schlechter als das von Christen geführte Leben außerhalb der Klöster. Angestrebt und erhofft wird letztlich nichts anderes als das, was jeder Mensch sucht: ein erfülltes und glückliches Leben.
Wir sind der Überzeugung, dass es ein solches Leben ohne Gott nicht geben kann. So versuchen wir Mönche unser tägliches Leben ganz auf ihn hin auszurichten. Die Mönche unserer beiden Klöster, St. Bonifaz in München und das Kloster Andechs, gehen diesen Weg nicht für sich allein. Wir wollen diesen Weg der Gottsuche zusammen mit allen anderen Menschen gehen und die als Seelsorger begleiten, die auch auf der Suche nach einem gelingenden und erfüllten Leben sind.

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