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Seine Hoffnung Gott anvertrauen

Frater Matthias Florian Leidenberger hat sich am 31. Oktober 2014 durch die Feierliche Profess für immer an die klösterliche Gemeinschaft von Sankt Bonifaz in München und Andechs gebunden.

Florian Leidenberger, so Frater Matthias mit bürgerlichem Name, ist in Köln aufgewachsen. Die Suche nach seinem klösterlichen Weg führte ihn zunächst in die Benediktinerabtei Maria Laach in der Eifel und schließlich nach Sankt Bonifaz in München. Derzeit studiert Frater Matthias in München katholische Theologie.

"Ja ich bin bereit"

In einem feierlichen Gottesdienst in Sankt Bonifaz, an dem viele Verwandte und Freunde von Frater Matthias teilnahmen, wurde Frater Matthias zunächst offiziell vorgestellt. Deutlich vernehmbar war das „Ja, ich bin bereit“ von Frater Matthias als Zeichen seiner Bereitschaft, den Weg der Gottsuche in der Gemeinschaft der Mönche von Sankt Bonifaz in München und Andechs zu gehen.

Seine Hoffnung Gott anvertrauen

Ausgehend vom Evangelium des Tages, das von der Heilung eines Wassersüchtigen durch Jesus am Sabbat berichtet, hob Abt Johannes in seiner Predigt den oft unstillbaren Lebensdurst hervor, der heute viele Menschen umtreibt, teilweise in Sucht und Abhängigkeit führt: „Wenn Sie heute, lieber Frater Matthias, die feierliche Profeß ablegen, dann bekennen Sie: „Gott ist es, der meinen Durst stillt, er ist es, der mich befreit und heilt, er ist es, der mich zu einem neuen Menschen macht. Diese ihre Hoffnung vertrauen Sie Gott an. Benedikt nennt es „spem suam deo committere“ (RB 4), seine Hoffnung Gott anvertrauen.“

Mit seinen Gelübden (Gehorsam, klösterlicher Lebenswandel und Stabilität) bekräftige er, Frater Matthias, seine Hoffnung: die Nähe Jesu und seine Berührung heilt. Aus dieser Perspektive der Hoffnung entfaltete Abt Johannes die Gelübde:

  • Gehorsam – Auf Dich will ich hören, im Lesen der Hl. Schrift, auf Dich will ich hören in den Anforderungen der Gemeinschaft, Deinen Ruf will ich hören in den Anfragen meines Gewissens, in der Begegnung mit dem Mitbruder, dem Mitmenschen, auf dich will ich hören in den Zeichen der Zeit!“
  • Klösterlichen Lebenswandel – Dir will ich mich immer wieder zuwenden im Gebet und in der Feier des Gottesdienst, für Dich will ich frei sein und verzichte auf Besitz und Familie, zu Dir will ich umkehren in gelebter Gastfreundschaft und Menschlichkeit, in dem ich immer wieder neu anfange und Dir meine Schuld anempfehle.
  • Und schließlich: Stabilitas – in Deiner Nähe will ich bleiben, in der brüderlichen Gemeinschaft, an einem konkreten Ort, denn die Bindung an Dich macht mich frei.“

„Nimm mich auf, o Herr“

Nach der Predigt befragte Abt Johannes Frater Matthias zu seiner Bereitschaft, sich für immer an die klösterliche Gemeinschaft von Sankt Bonifaz zu binden. Während der folgenden Allerheiligen-Litanei, in der die Heiligen um Fürsprache für Frater Matthias angerufen wurden, lag er zum Zeichen seiner Hingabe und Bereitschaft flach auf dem Gesicht vor dem Altar.

Im Anschluss verlas Frater Matthias laut seine von Hand geschriebene Profess-Urkunde und unterzeichnete Sie auf dem Altar von Sankt Bonifaz. Einen der eindrucksvollsten Abschnitte des Gottesdienstes bildete dann das dreimalige „Suscipe, me domine“ („Nimm mich auf, o Herr“), das Frater Matthias allein anstimmte. Das Suscipe ist ein Abschnitt aus dem Psalm 119, der die Hingabe des Mönches an Gott und das Vertrauen auf seine Nähe und Führung auf dem eigenen Weg der Gottsuche zum Ausdruck bringt.

Einkleidung mit der Kukulle - Übergabe des Stundenbuches

Nach dem Segensgebet über Frater Matthias segnete der Abt die Kukulle. Dieses durchgehende Gewand mit langen, weiten Ärmeln trägt Frater Matthias nun während der Liturgie und bei anderen besonderen Anlässen über seinem Habit. Mit der Übergabe des Stundenbuchs und dem Austausch des Friedensgrußes mit allen Mitgliedern des Konventes ging dieser besondere Abschnitt des Gottesdienstes dann in die Eucharistiefeier über.

Beim Empfang nach dem Gottesdienst im großen Saal des Zentrums Sankt Bonifaz nahmen viele Verwandte, Freunde und Weggefährten die Gelegenheit wahr, Frater Matthias auch persönlich ihre Glück- und Segenswünsche auszusprechen. Es war ein Abend mit intensiven Begegnungen und Frater Matthias hatte nicht wenige Hände zu schütteln.

Der Feierlichen Profess von Frater Matthias war seine zeitliche Profess 2011 vorausgegangen. Drei Jahre haben sich Frater Matthias und die Gemeinschaft der Mönche dann geprüft, ob man den Weg als Mönchsgemeinschaft von Sankt Bonifaz dauerhaft gemeinsam gehen möchte. Vor der zeitlichen Profess war Frater Matthias rund ein Jahr lang Novize. In dieser Zeit hatte er sich in der benediktinischen Lebensordnung eingeübt und seine eigene Berufung geprüft.