zur St.Bonifaz Homepage
Übersicht | Service | Suche | 
zur Andechs Homepage
Home / ABTEI / Benediktiner / Konvent / Frater Ansgar Mößmer gestorben 

Frater Ansgar Mößmer in Andechs beigesetzt

Kurz nach seinem 95. Geburtstag ist der langjährige Gärtnermeister von Sankt Bonifaz, Frater Ansgar Mößmer, am 5. Dezember 2014 im 65. Jahr seiner Profess gestorben. Am 10. Dezember ist er auf eigenen Wunsch in Andechs beerdigt worden.

Noch im September konnte Frater Ansgar Mößmer, Senior der klösterlichen Gemeinschaft, seinen 95. Geburtstag feiern. Nun ist er am 5. Dezember im Kreis der Mitbrüder in Sankt Bonifaz gestorben. Für viele Freunde von Sankt Bonifaz war Frater Ansgar, der im 65. Jahr seiner Profess stand, eine „Institution“ im besten Sinne des Wortes, auch wenn es in der letzten Zeit ruhiger um ihn geworden war.

Bis wenige Tage vor seinem Tod hat Frater Ansgar Adventskränze noch gebunden und sie für den Versand - auch nach Rom hergerichtet. Vielen Mitbrüdern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Sankt Bonifaz hat er den Adventskranz noch persönlich an ihrem Arbeitsplatz überreicht.

Bei einem Requiem in der Andechser Wallfahrtskirche, das auf Wunsch von Frater Ansgar bewusst schlicht gehalten wurde, nahmen viele Mitbrüder, Freunde und Weggefährten Abschied von Frater Ansgar, darunter auch Abt Markus Eller von Scheyern, Abt Thomas Maria Freihart von Weltenburg und der Altabt von Schäftlarn, Gregor Zasche.

Abschied von Frater Ansgar Mößmer in Andechs


Lesung aus dem Buch Jesaja im 35. Kapitel

Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie, jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. Die Herrlichkeit des Libanon wird ihr geschenkt, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes. Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor, und Bäche fließen in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Quellen. An dem Ort, wo jetzt die Schakale sich lagern, gibt es dann Gras, Schilfrohr und Binsen. Eine Straße wird es dort geben; man nennt sie den Heiligen Weg. Kein Unreiner darf ihn betreten. Er gehört dem, der auf ihm geht. Unerfahrene gehen nicht mehr in die Irre. Es wird keinen Löwen dort geben, kein Raubtier betritt diesen Weg, keines von ihnen ist hier zu finden. Dort gehen nur die Erlösten. Die vom Herrn Befreiten kehren zurück und kommen voll Jubel nach Zion. Ewige Freude ruht auf ihren Häuptern. Wonne und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.

Ein schlichtes Requiem in der Andechser Wallfahrtskirche


Predigt von Abt Johannes beim Requiem für Frater Ansgar

"Liebe Schwestern und Brüder,
Freude – Freiheit – Glück sind stichwortartig Leitmotive der Lesung aus dem Propheten Jesaja, die wir eben gehört haben. Nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil war der Text eine Trostbotschaft für Diasporajuden, denen die Heimkehr verwehrt war. Sie hatten ihr Vertrauen in Gott verloren, an seine Macht. Ihr Glaube wurde brüchig, schlaff und kraftlos. Es sind Verzagte, oder wie wir besser übersetzen könnten, Menschen, deren Herz schnell geht, Herzenseilige, die in ihrem Innern voller Angst und Furcht sind. Weil ihnen Lebensperspektiven fehlen gleicht ihr Leben einer Wüste, öd – versteppt – leblos – trostlos.

Ganz in der Tradition des Propheten Jesaja will die Lesung ermutigen, der Resignation Stand zu halten: „Gott ist im Kommen!“. So lautet die hoffnungsvolle Botschaft: Gott wird auch Euer Leben verwandeln in einen prachtvollen Garten, voller Blüten und Farben,zu einem schönen, fruchtbaren Land: Gott bringt eure Wüste zum Blühen mit aller Fülle,weil er selbst Pracht und Lebensfülle ist!

An diesen Gott der Pracht und Lebensfülle hat unser fr. Ansgar geglaubt, gerade auch in den Wüstenerfahrungen seines Lebens: Am 13. Sept. 1919 in Weilheim geboren wurde er auf den Namen Franz Xaver getauft. Zusammen mit 9 älteren Geschwistern und einem jüngeren Bruder wuchs er in einer guten, christlichen Familie auf. Schon als Kind kam er mit der Weilheimer Stadtwallfahrt hierher auf den Hl. Berg, so dass die Andechser Wallfahrtskirche mit ihrer Pracht für ihn ein besonderer Ort der Gegenwart Gottes war.

Eigentlich wollte er Gärtner werden, da aber nach dem frühen Tod seines Vaters 1937 im elterlichen Steinmetzbetrieb jede Hand gebraucht wurde, war ihm die Erfüllung des Berufswunsches zunächst verwehrt.

Zur vollständigen Predigt von Abt Johannes

Beisetzung auf dem Friedhof der Andechser Friedenskapelle