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KURZE GESCHICHTE DES MÖNCHTUMS

Die Wurzeln des christlichen Mönchtums liegen im Osten des römischen Weltreiches.

Anfang des 4. Jahrhunderts ziehen sich erstmals Männer allein in die Wüstengegenden Ägyptens und Palästinas zurück, um in der radikalen Hinordnung auf Gott zu leben.

Zunächst sind es einzelne Christen, die sich in die Einsamkeit der Wüste zurückziehen, um dort durch Gebet und Meditation ein geistliches Leben zu führen. Im Laufe des 4. Jahrhundert bildet sich in Ägypten unter dem Mönch Pachomius ein neuer Typ: das geordnete Leben der Mönche in einer Gemeinschaft. In Kleinasien ist es Basilius, der durch seine Mönchsregel ebenfalls zu einer der Väter des morgenländischen Mönchtums wird. Durch sozial-karitative und erzieherische Aufgaben bindet er seine Klöster in das Wirken der Gesamtkirche ein.

Eine andere Form gemeinschaftlichen Lebens entwickelt Augustinus als Bischof von Hippo in Nordafrika, indem er mit seinen Kleriker eine Lebensgemeinschaft („vita communis“) bildet. Auch in Gallien entstehen monastische Gemeinschaften vor allem nach dem Vorbild des Mönchs und Bischofs Martin von Tours, der das gemeinschaftliche Leben mit aktiver Seelsorge verbindet.

Unter dem Einfluss Galliens kommt das Mönchtum auch nach Irland

Dort werden die großen Klöster zu Zentren des kirchlichen und kulturellen Lebens, so dass Irland bald als „Insel der Heiligen und Gelehrten“ bezeichnet wird. Im 6. Jahrhundert verlassen irische Mönche ihre Heimat und gehen in die Fremde, so etwa Columban, um im gallischen und alemannischen Raum sowie in Oberitalien zu missionieren und monastische Zellen zu gründen.

Der heilige Benedikt von Nursia

Benedikt von Nursia gilt als Vater des abendländischen Mönchtums. Seine Regel hat maßgeblich die Kultur Westeuropas im Mittelalter geprägt. Über die historische Person des Heiligen Benedikt wissen wir nur wenig. Einzige Quellen sind seine Regel und die Lebensbeschreibung Papst Gregors des Großen (gest. 604). Benedikt, von vornehmer Herkunft, entstammt der Provinz Nursia. Als junger Mann kommt er zum Studium nach Rom, zieht sich aber bald in die Einsamkeit einer Höhle nach Subiaco zurück, um dort „allein Gott zu suchen und ihm zu gefallen“. In seinem Umfeld entstehen erste klösterliche Gemeinschaften. Nach einiger Zeit bricht Benedikt wiederum auf und gründet auf dem Berg Monte Cassino sein Stammkloster. Hier schreibt er seine Regel, in die sowohl die monastischen Traditionen des Ostens wie auch die des Westens eingeflossen sind. Als Todesjahr Benedikts ist 547 überliefert.

Ausbreitung des benediktinischen Mönchtums

Die Benediktsregel ist das wohl wichtigste Dokument des abendländischen Mönchtums. Sie verbreitete sich in ganz Europa und wurde um 800 durch Kaiser Karl den Großen zur allein gültigen Klosterregel für die Mönche seines Reiches erklärt. Im Verlauf der Kirchengeschichte entstanden andere Regeln und neue Gemeinschaften, die benediktinische Lebensform behielt ihre große Bedeutung jedoch bei.

Monastisch Leben in Bayern

In Bayern hatten die Mönche immer einen erheblichen Anteil am kirchlichen und kulturellen Leben. Auch heute zeugen die vielen, teils wieder besiedelten Klöster von dieser großen Tradition, der 1803 durch die Säkularisation zunächst ein radikales Ende bereitet worden war – vor allem Ergebnis einer klosterfeindlichen, von der Aufklärung geprägten Geisteshaltung.
Das Bayerische Konkordat von 1817 sah jedoch bereits wieder die Möglichkeit von Klostergründungen vor. Und als König Ludwig I. 1825 die Regierung übernahm, setzte er seinen Wunsch, die monastische Tradition geistlichen Lebens wieder zu beleben, zielstrebig in die Tat um. Als erstes Benediktinerkloster wurde 1830 Metten in der Nähe von Deggendorf wieder begründet, weitere sollten folgen: 1834 St. Stephan in Augsburg, 1838 Scheyern, 1842 Weltenburg, 1850 St. Bonifaz in München und Andechs sowie 1866 Schäftlarn.

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