Im Festsaal des Alten Rathauses München fand Johanna Rumschöttel im Rahmen ihrer Laudatio deutliche Worte der Wertschätzung für das Engagement der Obdachlosenarbeit: "Sie helfen mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, mit der Unterstützung vieler – und das nicht nur im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Aber ich denke, dieses Jahr der Barmherzigkeit ist ein guter Zeitpunkt, Ihnen für Ihr vorbildliches selbstloses Wirken öffentlich zu danken – eine Selbstlosigkeit, die auch den Namensgeber Ihres Hauses, den vor 200 Jahren geborenen Daniel Bonifaz von Haneberg, zweiter Abt von Sankt Bonifaz und später Bischof von Speyer, ausgezeichnet hat."
Nach eigenen Angaben hat der Katholikenrat der Region München die Ehrung an das Team der Obdachlosenhilfe Sankt Bonifaz verliehen, weil es "eine äußerst engagierte Arbeit für wohnungslose Menschen" leiste.
Aus christlicher Verantwortung ehrenamtlich tätige Frauen und Männer arbeiteten in den verschiedenen Bereichen des Haneberghauses oder unterstützten die Arbeit der Obdachlosenhilfe durch vielfältige Spendenaktionen. Einheimischen und zugewanderten Hilfesuchenden gleichermaßen gelte ihr beispielgebender Einsatz.
In seiner Dankesrede (vollständig abgedruckt im Andechser Bergecho 3-2016 S.18f.) schlug Abt Johannes die Brücke vom Engagement der Obdachlosenhilfe zur Benediktsregel. Sie fordere von den Mönche ausdrücklich die Gastfreundschaft ein. Keiner sei davon ausgeschlossen: "Christus nimmt man also im konkreten Alltag auf – oder gar nicht und zwar in allen, die kommen, d.h. zunächst einmal in jedem, der kommt!
Dabei gehe Benedikt noch einen Schritt weiter, so Abt Johannes, wenn er seine Mönche nach der Fußwaschung [des Gastes] den Psalmvers singen lasse: „Wir haben, o Gott, deine Barmherzigkeit aufgenommen inmitten deines Tempels!“ Durch erwiesene Barmherzigkeit werden wir selbst zu Empfangenden, werden wir selbst von Gott reich beschenkt, weil er selbst im Fremden und Armen in unsere Mitte kommt."