Schon bald nach Beginn der intensiven Obdachlosenarbeit in St. Bonifaz 1990 wurde Ende 1994 die Bonifatius-Haneberg-Stiftung gegründet. Ihre Erträge fließen ausschließlich dem Haneberghaus zu und sollen helfen, unsere Arbeit mittelfristig auf ein verlässliches finanzielles Fundament zu stellen und vom Auf und Ab der wirtschaftlichen Entwicklung unabhängig zu machen.
Der Name der Stiftung sowie auch des Haneberghauses geht auf Daniel Bonifatius Haneberg zurück, der von 1854-72 zweiter Abt der Abtei St. Bonifaz in München und Andechs und von 1872-76 Bischof von Speyer war. Als Haneberg 1850 in das neugegründete Kloster St. Bonifaz eintrat, war er nicht nur Priester, sondern auch ein angesehener Professor für das Alte Testament und orientalische Sprachen. In der Klosterbibliothek haben sich bis heute Bücher aus seinem persönlichen Besitz erhalten.
Als Abt kümmerte Bonifatius Haneberg sich aber auch mitbesonderer Fürsorge um die zahlreichen Waisenkinder, die damals auf Münchens Straßen lebten, und für die er in Andechs die St. Nikolaus-Anstalt einrichtete, um ihre Unterbringung und Erziehung möglich zu machen.
Die zentrale Aufgabe der Stiftung besteht darin, die soziale Arbeit der Abtei, die durch die Gründung der Obdachlosenhilfe 1990 durch Frater Prior Emmanuel und einen Mitbruder eine Wiederbelebung erfuhr, zu unterstützen und damit auch das Vermächtnis von Abt Haneberg lebendig zu erhalten. Die Stiftung ist derzeit mit ca. einer Million Euro ausgestattet, dies ist vor allem das Ergebnis von Schenkungen eines Mietshauses und einer Eigentumswohnung. Unser Bestreben ist es aber, diese Stiftungssumme stetig weiter zu erhöhen.