Kirche und Kloster
Zu St. Bonifaz gehören die Basilika an der Karlstraße und die Klostergebäude, die sich Richtung Königsplatz nördlich anschließen.
Die Benediktinerabtei St. Bonifaz mit der gleichnamigen Basilika, die zugleich königliche Grablege ist, nimmt unter den Klostergründungen Ludwigs I. von Bayern eine Sonderstellung ein. Sie ist sowohl eine Neugründung und zudem eine für die Benediktiner ungewöhnliche Gründung in der Stadt. Ludwig I. legte Wert darauf, dass sein Lieblingsorden auch in seiner Haupt- und Residenzstadt vertreten ist.
Außerdem sollte mit der Klostergründung auch die Versorgung einer neuen Pfarrei verbunden sein, denn München begann nach der Niederlegung des alten Festungsrings stetig zu wachsen – u. a. nach Westen entlang des alten Fürstenweges zwischen Residenz und Schloss Nymphenburg. In diesem neuen, Maxvorstadt genannten Stadtviertel entstanden repräsentative Plätze wie der Karolinenplatz und der Königsplatz mit der Glyptothek und ihrer antiken Skulpturensammlung und den Propyläen als „Stadttor“ Richtung Nymphenburg.
Gegenüber der Glyptothek wurde ein Kunstausstellungsgebäude (heute Staatliche Antikensammlung) errichtet, das mit dem sich nach Süden anschließenden Klostergebäude und der Basilika von St. Bonifaz an der Karlstraße Ludwigs Vorstellung vom Dreiklang von Kirche, Wissenschaft und Kunst verwirklichte. Deshalb bestimmte er St. Bonifaz auch zu seiner Grablege.
Die alte Basilika Sankt Bonifaz wurde im Stil einer frühchristlichen Kirche errichtet – vergleichbar Sankt Paul vor den Mauern in Rom. Durch die fast völlige Zerstörung im Zweiten Weltkrieg entstand mit der neuen Basilika, die nur noch das hintere Drittel umfasst, ein moderner Zentralbau mit dem Altar in der Mitte der Kirche.
Das Kloster wurde in den Kriegs- und Nachkriegsjahren zwischen 1943 und 1947 nur notdürftig saniert. Seither wurden im Bereich des Klosters selbst keine wesentlichen baulichen Maßnahmen durchgeführt. Der Sanierungsstau nach über 160 bzw. 65 Jahren machte daher eine Generalsanierung der Klostergebäude unumgänglich.
Benediktsregel
Laß dich nicht sofort von Angst verwirren und fliehe nicht vom Weg des Heils. (Benediktsregel, Prolog 48)